In den USA wird der Präsident nicht direkt vom Volk gewählt, sondern durch ein Wahlleutegremium. Deshalb wird unterschieden zwischen einer Mehrheit der insgesamt abgegebenen Stimmen, der Popular Vote, und der Mehrheit in diesem Gremium, dem Electoral College. Alle 50 Bundesstaaten sowie der District of Columbia (D.C.), die Hauptstadt Washington, schicken Wahlleute ins Electoral College. Für wen diese Wahlleute stimmen, richtet sich danach, welcher der Präsidentschaftskandidaten in dem jeweiligen Bundesstaat (oder in D.C.) die Mehrheit gewonnen hat. Das hat zur Folge, dass sich mitunter die Mehrheiten bei der Popular Vote und im Electoral College unterscheiden, sodass ein Präsident gewählt wird, der nicht die Mehrheit des Volkes hinter sich hat. Das war in der US-Geschichte dreimal im 19. Jahrhundert der Fall und bereits zweimal in diesem Jahrhundert, 2000 und zuletzt 2016. Da hatte Hillary Clinton fast drei Millionen Stimmen mehr als Donald Trump gewonnen, aber dennoch die Mehrheit im Electoral College verfehlt. Insofern ist der Gewinn der Popular Vote politisch irrelevant. Diesmal sieht es übrigens danach aus, als werde Trump sogar die Popular Vote für sich entscheiden.
Aktuelles Lexikon:Popular Vote
Die Zahl, die bei der US-Präsidentenwahl misst, wer die meisten Stimmen bekommen hat – und manchmal damit sogar der Sieger ist.
Von Reymer Klüver
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