MeinungPolens neuer Präsident:Ungehobeltes Auftreten ist seine Stärke, schlichte Aussagen sind seine Kompetenz

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Kommentar von Viktoria Großmann

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Wahlsieger Karol Nawrocki in der Wahlnacht, 1. Juni 2025. Im Hintergrund seine Frau Marta.
Wahlsieger Karol Nawrocki in der Wahlnacht, 1. Juni 2025. Im Hintergrund seine Frau Marta. (Foto: Aleksandra Szmigiel/REUTERS)

Der Sieger der polnischen Präsidentschaftswahl, Karol Nawrocki, steht für hemmungslosen Rechtspopulismus. Das hätte nicht so kommen müssen. Doch das gemäßigte Lager beging im Wahlkampf einen verhängnisvollen Fehler.

Donald Tusk stehen harte Jahre bevor. Seine Regierung kann sich nicht freischwimmen, sie wird weiterhin vom Präsidenten ausgebremst werden, vielleicht schlimmer als zuvor. 2023 haben er und seine Koalitionspartner im Parlamentswahlkampf die nationalistische Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) von der Macht verdrängt. Doch sie war nie weg und sie bleibt nun – mit neuem Gesicht – im Präsidentenpalast. Polen ist geteilt wie eh und je, zwischen Frauen und Männern, Stadt und Land, West und Ost. Der Warschauer Oberbürgermeister Rafał Trzaskowski hatte es zumindest versprochen und hätte es wohl auch versucht, ein Präsident aller Polinnen und Polen zu sein. Der von knapp 51 Prozent der Menschen gewählte Karol Nawrocki wird stattdessen nur weitere Spaltung betreiben.

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Präsidentschaftswahl in Polen
:Sieg auf der Rasierklinge

Denkbar knapp setzt sich der PiS-Kandidat Karol Nawrocki bei der Präsidentschaftswahl gegen Warschaus Bürgermeister Rafał Trzaskowski durch – allen Skandalen zum Trotz. Der Regierung von Donald Tusk stehen schwere Zeiten bevor.

SZ PlusVon Viktoria Großmann

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