200 Millionen Euro für polnische NS-Opfer. 79 Jahre nach Kriegsende. Dieses Angebot hat die deutsche Bundesregierung offenbar der polnischen Regierung gemacht. Jeder kann sich ausrechnen, wie alt die etwa 40 000 noch lebenden ehemaligen Zwangsarbeiter oder KZ-Häftlinge sind. Ist das viel zu spät? Und viel zu wenig? Ja und Nein. Nüchtern betrachtet: Das wären 5000 Euro für jeden. So hohe Einzelzahlungen gab es noch nie. Auch wenn 2001 und 2002 insgesamt 1,812 Milliarden D-Mark ausgezahlt wurden – aber damals lebten eben noch viel mehr Menschen, die unter dem deutschen Nazi-Regime in Polen gelitten hatten. Zudem ist es angesichts von Haushaltsberatungen, die erneut die Ampelkoalition an den Rand ihres Bestehens gebracht haben, schon eine Großtat, dass ausgerechnet diese Regierung es nach Jahren des Nichtstuns hinbekommt, mit dieser Geste auf Polen zuzugehen.
Deutschland und Polen:Die Zahlung an NS-Opfer wäre ein gutes Zeichen
Lesezeit: 2 Min.
Die Bundesregierung will offensichtlich 200 Millionen Euro an die noch lebenden NS-Opfer im Nachbarland geben. Das kommt spät, es ist wenig, und doch ein wichtiger Schritt.
Kommentar von Viktoria Großmann
Lesen Sie mehr zum Thema