Polen:Präsident Duda fordert nur aus Prinzip eine immense Reparation von den Deutschen

Lesezeit: 1 Min.

Polens Präsident Andrzej Duda bei der Gedenkfeier zum 85. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs in Wielun. (Foto: Marian Zubrzycki/dpa)

Bei den Gedenkfeiern zum 85. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs wiederholt der Politiker die Idee der PiS-Partei – ohne rechtliche Grundlage.

Kommentar von Viktoria Großmann

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat am 85. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen die Forderung nach Wiedergutmachung für die Schäden des Zweiten Weltkriegs erneuert: Nach aktuellem Umrechnungskurs mehr als 1,4 Billionen Euro sollte Deutschland seiner Rechnung zufolge an Polen zahlen. Duda erklärt nicht, in welchem Zeitraum er sich eine solche Billionenzahlung vorstellt. Dass Polen und Deutschland enge Wirtschaftspartner sind und dadurch beide ihren Wohlstand mehren, lässt er außer Acht. Bisher geleistete Zahlungen an Opfer des NS-Regimes über die Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung in Höhe von damals 1,812 Milliarden Deutschen Mark tut er als unzureichend ab. Selbst polnische Historiker halten den PiS-Bericht über die Reparationen für unwissenschaftlich. Eine Rechtsgrundlage für die Forderung gibt es auch nicht.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusZeitzeugnis
:„Wir müssen die Geschichte weitergeben“

Deutschland und Polen verhandeln noch immer über Hilfe für NS-Opfer. Leokadia Wieczorek hat das System der „Zwangsarbeit“ als Kind miterlebt. Besuch bei einer Frau, die bis heute um Unterstützung kämpft.

Von Viktoria Großmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: