MeinungPatientenakte:Gesundheit endlich digital? Nein, es lebe das Faxgerät

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Kommentar von Lisa Nienhaus

Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, nennt die elektronische Patientenakte eines der größten Digitalisierungsprojekte des Landes.
Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, nennt die elektronische Patientenakte eines der größten Digitalisierungsprojekte des Landes. (Foto: Kay Nietfeld/picture alliance/dpa)

Die elektronische Patientenakte soll nach Ostern endlich für alle kommen. Heißt es. Aber die Sache hat schon wieder einen Haken. Es ist so peinlich.

Hat irgendwer schon mal seine elektronische Patientenakte benutzt? Nein? Na klar, weil es nicht geht. Zwar haben alle Versicherten, die nicht widersprochen haben, mittlerweile eine solche virtuelle Aufbewahrungsmöglichkeit für ihre Gesundheitsdaten. Aber sie können sie nicht benutzen. Es lässt sich damit kein Arztbrief oder Befund von einem Arzt zum anderen übermitteln. Das geht nur in wenigen Modellregionen. Im Rest des Landes funktioniert das auf Papier, per Fax oder bei Radiologie-Befunden auch mal gebrannt auf CD. Im Jahr 2025, wohlgemerkt. Ein Jahr, in dem neue Computer selten noch ein CD-Laufwerk haben. Heute kann man im Handy abrufen, wie viele Schritte man gegangen ist, wie der Schlaf war, der Herzschlag. Aber umziehen, ohne dass die halbe Krankengeschichte verloren geht? Unmöglich.

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