Man kann den aktuellen Kurs der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) höflich unter kognitiver Dissonanz verbuchen, oder, brutaler, als verlogen bezeichnen. Auf Bundesebene nennt ihr Generalsekretär die Rechtspopulisten von der FPÖ eine "Korruptionspartei" und zeiht sie der "Russland-Hörigkeit". Die Verfassungsministerin sagt, es gebe in der FPÖ Strömungen und Tendenzen, die sie "zutiefst ablehne". Gleichzeitig aber koaliert die ÖVP in drei Bundesländern mit dieser in Teilen rechtsextremen Partei.
Österreich:Dieses Nein wird Folgen haben
Aber auch er koalierte schon mit der FPÖ: Hans Peter Doskozil nach seiner Wahl zum SPÖ-Chef am Samstag in Linz.
(Foto: IMAGO/photonews.at/Georges Schneider/IMAGO/photonews.at)Der neue Chef der Sozialdemokraten lehnt jedes Bündnis mit ÖVP und FPÖ ab. Umso dringender, dass er seine Partei endlich aus ihrem Loch führt.
Kommentar von Cathrin Kahlweit
Österreich:Die Wahl ist vorbei, der Streit dürfte weitergehen
Hans Peter Doskozil ist neuer Vorsitzender der SPÖ. Das Ergebnis ist knapp, eine Spaltung der zerstrittenen Partei ist damit noch nicht vom Tisch. Seiner Partei gibt er ein Versprechen, das die politische Kultur in Österreich ändern könnte.
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