Hundertste Geburtstage sind eine feine Sache. Weil nach wie vor die wenigsten von uns ein solches Alter erreichen, sind sie der ideale Anlass, um an ein Lebenswerk zu erinnern, es vielleicht sogar in eine neue Perspektive zu rücken. Jedenfalls ist die Neugier der Nachwelt - hinreichende Prominenz der oder des Betreffenden zu Lebzeiten vorausgesetzt - zum Hundertsten meist noch groß genug, um den publizistischen Würdigungsbetrieb in Gang zu bringen. Zuletzt war dies am Beispiel des 2006 verstorbenen Bielefelder Historikers Reinhart Koselleck zu beobachten, dessen Großgeburtstag am 23. April Anlass etlicher Huldigungen und eines neuen Bands mit seinen Aufsätzen war.
MeinungGeschichte:Historische Lava
Kolumne von Norbert Frei
Lesezeit: 3 Min.
Im Streit um das Holocaust-Denkmal vor 25 Jahren übernahm der Historiker Reinhart Koselleck die Rolle der Kassandra. Die Geschichte hat ihn widerlegt.
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