Aktuelles Lexikon:Nikkei

Wie sich der japanische Aktienindex berechnet und was ihn vom deutschen Dax unterscheidet.

Von Oliver Klasen

Noch rätseln die Analysten, ob der Absturz des Nikkei zu Wochenbeginn eine kleine Kurskorrektur oder der Beginn einer langen Abwärtsbewegung ist. Um gut zwölf Prozent ging es nach unten, es war der zweitschlechteste Tag an der Börse in Tokio, nach dem 20. Oktober 1987, der als schwarzer Montag in den Geschichtsbüchern steht. Im Nikkei-Index, den es seit 1950 gibt, sind 225 japanische Aktien zusammengefasst, darunter viele bekannte Namen: Toyota, Nissan und Mazda, Fujitsu und Hitachi, Nikon und Canon, Kawasaki und Yamaha. Bemerkenswert: Das Allzeithoch vom 29. Dezember 1989 hielt fast 35 Jahre, erst im Februar 2024 wurde ein neuer Rekord erreicht. Der Nikkei ist breiter angelegt als der Dax, in dem nur 40 Aktien gelistet sind und wenige Industriekonzerne ein großes, manche Analysten sagen: zu großes Gewicht haben. Gleichwohl gibt es auch am Nikkei Kritik, denn er ist ein preisgewichteter Index. Das heißt: Aktien, die optisch teuer sind, sind stark vertreten. Aussagekräftiger wäre, die Unternehmen nach ihrem Börsenwert zu gewichten. Berechnet wird der japanische Leitindex nicht von der Börse, sondern von einer Wirtschaftszeitung. Ihr Name: Nihon Keizai Shimbun, kurz: Nikkei.

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