Man muss sich das nicht so vorstellen, dass der frühere französische Präsident jetzt keinen Fuß mehr vor den anderen setzen könnte. Die Füße von Nicolas Sarkozy sind natürlich nicht gefesselt, nachdem seine Verurteilung zu einem Jahr Haft mit Fußfessel am Mittwoch rechtskräftig geworden ist. Die Fußfessel ist in seinem Fall vielmehr ein elektronisches Gerät, das oberhalb eines Knöchels festgeschnallt wird und mit dem der Staat elektronisch seinen Aufenthaltsort überwacht.
Sie ermöglicht es Sarkozy, die Haft zu Hause zu verbringen statt im Gefängnis – und sie soll garantieren, dass er auch tatsächlich zu Hause bleibt. Denn sie ist mit einem Sender ausgestattet, der Signale an eine Basisstation ausstrahlt, die wiederum mit der überwachenden Behörde verbunden ist. Empfinge die Basisstation kein Signal, würde die Behörde überprüfen, ob Sarkozy womöglich sein Haus verlassen hat – falls ja, müsste er seine weitere Haft vermutlich im Gefängnis statt daheim verbringen. Darüber hinaus gibt es auch Fußfesseln, die tatsächlich um die Füße gelegt werden: Angeklagte, die als besonders gefährlich angesehen werden, sind damit immer wieder im Gerichtssaal zu sehen.