Bleibt der Bildschirm unbeirrbar schwarz, dann lautet das Zauberwort: Neustart. Weg mit dem alten Zeug, das sich irgendwo verhakt hat, alle Programme, die gefühlt tagtäglich von den Anbietern verändert werden, neu laden. Und schon funktioniert wieder alles. Ebenso verhält es sich beim unverzichtbaren Smartphone. Der Messenger verweigert den Dienst? Handy ausschalten, neu starten – das reicht meist für die Wiederbelebung einer App. Was die Technik benötigt, das gilt im Grunde auch für menschliche Beziehungen, wobei sich hier ein Neustart wesentlich komplizierter gestaltet. Erfordert er doch, über schlechte Gefühle zu reden, Fehler anzusprechen, zu diskutieren und ad acta zu legen, was wiederum die Bereitschaft aller Beteiligten zu einem echten Neubeginn voraussetzt. Hier durchkreuzt aber häufig der Faktor Emotionen, der technischen Geräten fremd ist, alle Bemühungen um einen Neustart. Derzeit jedoch scheinen sich einige einflussreiche Menschen um einen solchen zu bemühen: US-Präsident Donald Trump will im Handelsstreit mit China alles auf null setzen, Bundeskanzler Friedrich Merz beschwört den Neustart für Europa. Das ist doch ein Anfang.
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Aus- und wieder einschalten, das wirkt bei technischen Geräten wahre Wunder. Im Reich der menschlichen Beziehungen sehr viel schwieriger.
Von Johanna Pfund
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