MeinungIsrael:Außer Erbarmungslosigkeit hat Netanjahu nichts zu bieten

Kommentar von Kristiana Ludwig

Lesezeit: 2 Min.

Da hatte er noch die Solidarität der Welt: Benjamin Netanjahu eine Woche nach dem Hamas-Massaker im Oktober 2023 im Gespräch mit Militärs.
Da hatte er noch die Solidarität der Welt: Benjamin Netanjahu eine Woche nach dem Hamas-Massaker im Oktober 2023 im Gespräch mit Militärs. (Foto: Avi Ohayon/dpa)

In Gaza stehen zwei von drei Häusern nicht mehr, die Felder sind zerstört, die meisten Nutztiere tot – aber der Premier in Jerusalem schert sich weiterhin nicht um die Bewohner und die Geiseln dort. Ganz im Gegenteil.

Israels Regierung hat Pläne gemacht für ihren Krieg in Gaza, und den Menschen dort flößen sie Panik ein: Die Armee soll in jene letzten Gebiete vorrücken, die bislang weniger unter Beschuss waren – und dort bleiben. Die Menschen sollen erneut Häuser und Zelte verlassen, sie sollen fliehen, obwohl es kaum noch sichere Unterkünfte gibt. Israelische Soldaten sollen die Hamas besiegen, das ist für Ministerpräsident Benjamin Netanjahu das wichtigste Ziel. Die Sicherheit, gar die Befreiung der Geiseln oder die Situation der palästinensischen Frauen, Männer und Kinder, die dem abgeriegelten Küstenstreifen schwer entfliehen können: Das alles ist dem offensichtlich nachgeordnet. Die Beschlüsse seines Sicherheitskabinetts offenbaren eine Politik militärischer Stärke und der Erbarmungslosigkeit. Um die Frage, wie das Zusammenleben von Israelis und Palästinensern in Zukunft funktionieren soll, selbst wenn die Hamas aus Gaza verschwinden sollte, darüber scheint sich in dieser Regierung niemand den Kopf zu zerbrechen.

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