Der höchste Berg der Welt hat viele Namen: Auf Nepali heißt er Sagarmatha („Stirn des Himmels“), auf Tibetisch Qomolangma („Mutter des Universums“), und bevor er von britischen Offizieren Mount Everest getauft wurde, war er auf Karten nur als Peak XV verzeichnet. 1857 gab die Royal Geographical Society dem 8848 Meter hohen Gipfel seinen heute bekannten westlichen Namen, zu Ehren des Briten George Everest, der in den Jahren zuvor die Vermessung des indischen Subkontinents von der Südspitze bis zum Himalaja geleitet hatte. George Everest war weder Bergsteiger noch hat er den Mount Everest jemals zu Gesicht bekommen. Der Zugang in die Khumbu-Region war zu seiner Zeit kaum möglich, erst 1950 öffnete Nepal seine Grenzen für ausländische Besucher. Der Everest gilt den einheimischen Sherpa als heilig und war einst ein Stück unberührter Natur, heute kommen in der Hauptsaison Hunderttausende Wanderer. So wie die vielen Besucher, die dort gerade nach einem Schneesturm festsitzen. Der Qomolangma-Nationalpark an der tibetischen Nordseite ist mit einer asphaltierten Straße erschlossen, vorletztes Jahr wurden dort an einem Aussichtspunkt 464 000 Besucher registriert. Im Sagarmatha-Nationalpark auf der Südseite wandern pro Jahr mehr als 100 000 Menschen. Die Mutter des Universums hat nur noch selten himmlische Ruhe.
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Der höchste Berg der Welt verdankt seinen westlichen Namen einem britischen Landvermesser. Und lockt jedes Jahr Hunderttausende Touristen an.
Von Titus Arnu