Aktuelles Lexikon:MI6

Der britische Geheimdienst hat eine große Geschichte - und ist der Arbeitgeber des fiktiven Spions James Bond.

Von Joachim Käppner

Zumindest das Dienstgebäude des Geheimdienstes Ihrer Majestät entsprach in den James-Bond-Filmen der Wirklichkeit: Der Hauptsitz des MI6 am Londoner Vauxhall Cross durfte sogar eigens gefilmt werden, seine monströs-futuristische Architektur bot sich dafür bestens an. James Bond, Agent 007 "mit der Lizenz zum Töten", gehört zum britischen Dienst MI6, wobei das Kürzel für "Military Intelligence" und die Zahl für die Abteilung der 1909 gegründeten Militärgeheimdienste steht. Der MI6, damals als Secret Intelligence Service (SIS) bezeichnet, war bald für Auslandsspionage zuständig. Zu seinen spektakulären Erfolgen gehörte 1943 die Täuschungsoperation "Mincemeat", welche die Wehrmacht glauben ließ, die alliierte Landung stehe in Griechenland und Sardinien bevor und nicht in Italien. Bonds Erfinder Ian Fleming wiederum, der mit den 007-Romanen weltberühmt wurde, war selbst Geheimagent im Zweiten Weltkrieg. In der Frühphase des Kalten Krieges blamierte sich der SIS, weil ihn sowjetische Agenten unterwandert hatten. Später gelangen ihm aber legendäre Aktionen, etwa die Rekrutierung des KGB-Obersten Gordijewski als Agenten. In der Fiktion wird die britische Hauptstadt übrigens von dem Koloss des MI6-Gebäudes befreit, das 2015 im Film "Spectre" endgültig in die Luft flog.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: