Friedrich Merz sah am Wahlabend nicht immer glücklich aus. Zwar ist er seinem Ziel sehr nah, nächster Kanzler zu werden, aber sein Weg dahin – und erst recht der Weg danach – wird so fordernd sein, dass Merz die Last womöglich sogar körperlich spürt. Bis tief in die Nacht sah es so aus, als bräuchte er für eine Koalition neben der SPD auch die Grünen. Ein solches schwarz-rot-grünes Bündnis wäre nichts anderes gewesen als die Wiederholung der Ampel – eine konservative Fraktion und zwei linke. Die absehbaren Animositäten hätten das Land weiter zermürbt.
MeinungBundestagswahl:Groko? Die nächste Regierung wird eine Gerade-so-Ko

Kommentar von Nicolas Richter
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Die Mitte wird immer kleiner, die Parteien an den Rändern verfügen im Bundestag bald sogar über eine Sperrminorität. Auf Union und SPD lastet nun eine enorme Verantwortung: Sie müssen das Vertrauen zurückgewinnen, das in den Ampeljahren verloren gegangen ist.

Umbruch bei den Grünen:Habeck verabschiedet sich von der Führungsrolle
Dass der Kanzlerkandidat der Grünen ins zweite Glied tritt, ist nur der Start eines größeren Umbaus. Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der Bundestagswahl fordern viele in der Partei einen Neuanfang – und stellen den ganzen Kurs infrage.
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