Es gibt keine Mehlwürmer. Bei den Wesen, die häufig als solche bezeichnet werden, handelt es sich um die Larven des Mehlkäfers Tenebrio molitor, eines Insekts. Aber schon klar, die längliche Form der Käferlarve, der Zwischenform zwischen Ei und erwachsenem Insekt, und ihre Art der Fortbewegung erinnern stark an Würmer. Und egal wie man sie nennt: Wirklich appetitlich wirken sie mit keiner dieser Bezeichnungen. Was schade ist, denn ernährungsphysiologisch sind sie interessant. Eine Fettsäurezusammensetzung, die man in der Werbung wahrscheinlich als „wertvoll“ bezeichnen würde, wenig Kohlenhydrate, dafür aber reichlich Protein. Eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Fitness-Influencer sich das in ihren „Morgenbooster“ vor dem ersten Work-out rühren, könnte man meinen. Seit Montag kann nun ein weiteres Mehlkäferlarvenpulver in der EU verarbeitet werden – zwar nicht ausdrücklich zu Fitness-Shakes, wohl aber in Brot und anderen Backwaren, in Teigwaren, verarbeiteten Kartoffelprodukten, Käse sowie Obst- und Gemüsekompott. Durch eine Behandlung mit UV-Licht soll dieses Pulver einen höheren Vitamin-D-Gehalt haben, sagt der französische Hersteller.
Aktuelles Lexikon:Mehlkäfer

Genauer: Larven des Mehlkäfers. Klingen nicht appetitlich, dürfen aber als Novel Food neuerdings ganz offiziell in Brot verarbeitet werden. Wohl bekomms!
Von Hanno Charisius
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