Mehltau ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Pilzarten, die Pflanzen befallen und sie mit einem weißlichen Belag überziehen, sodass sie aussehen wie mit Mehl bestäubt. Allen Mehltau-Spezies gemeinsam ist, dass sie der Pflanze Nährstoffe entziehen. Als Folge können die Blätter absterben, bei sehr starkem Befall auch die ganze Pflanze.
Insofern ist die Metapher, die Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwoch in seiner Rede im Bundestag verwendet hat, passend: "Nur gemeinsam werden wir den Mehltau aus Bürokratismus, Risikoscheu und Verzagtheit abschütteln, der sich über Jahre, Jahrzehnte hinweg auf unser Land gelegt hat", sagte er.
In der Biologie unterscheidet man zwischen Echtem und Falschem Mehltau: Echter Mehltau gilt als "Schönwetterpilz", das heißt, er bildet sich bei Wärme und Trockenheit. Er befällt hauptsächlich die Oberseite der Blätter. Falscher Mehltau fühlt sich dagegen bei Feuchtigkeit wohl und wird deshalb auch als "Schlechtwetterpilz" bezeichnet. Der Pilzrasen des falschen Mehltaus bildet sich auf der Blattunterseite; auf der Oberseite verursacht er oft vergilbte Flecken.
Das Umweltbundesamt betont, dass es speziell gegen Falschen Mehltau kein Fungizid gibt, das nicht auch die Umwelt schädigt. Deshalb ist er sehr schwer zu bekämpfen, ähnlich wie beispielsweise die Verzagtheit.