Gesundheit:Weder Politik noch Gesellschaft verstehen, was Kindermedizin braucht

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Kind mit Coronavirus im Krankenhaus: Zuwendung ist gefragt. (Foto: Cavan Images/imago images)

Fehlende Betten, fehlendes Personal: Die Situation in vielen Kinderkliniken ist katastrophal. Und das gilt nicht nur für diesen Winter.

Kommentar von Werner Bartens

Wie steigert man das Wort Krise in der Medizin? Die Antwort ist einfach: Kinderklinik. Die Ärzte dort schlagen Alarm, weil sie Säuglinge, Kinder und Jugendliche nicht mehr versorgen können. Sie beklagen katastrophale Zustände; es fehlen Betten, Personal und Zeit sowieso. Schwer kranke Kinder müssen über Hunderte von Kilometern verlegt werden. Gerade erst haben die Intensiv- und Notfallmediziner den dramatischen Mangel aufgezeigt; fast die Hälfte der Kinderkliniken hat auch auf Normalstationen kein Bett mehr frei. Es braucht dabei nicht erst die derzeit ausgeprägte Häufung von Atemwegserkrankungen, befeuert durch die RSV-Welle, um die Kindermedizin als das zu sehen, was sie seit Jahren ist: ein politisch wie gesellschaftlich hingenommenes Trauerspiel.

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