Aktuelles Lexikon:Maul- und Klauenseuche

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Männer in Schutzkleidung und mit Gewehren auf dem Weg zu dem Betrieb in Brandenburg, in dem die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen ist. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Tierkrankheit. Für Menschen ist sie ungefährlich.

Von Tina Baier

Die Maul- und Klauenseuche (MKS), die gerade bei Büffeln in Brandenburg nachgewiesen wurde, ist eine hochansteckende Viruserkrankung. Sie befällt Klauentiere wie Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe und Rehe. Auch Giraffen, Elefanten und Kamele können die Krankheit bekommen, weshalb der Zoo und der Tierpark in Berlin vorsorglich geschlossen wurden.

Für Menschen ist die Maul- und Klauenseuche ungefährlich. In den sehr seltenen Fällen, in denen sie sich infizierten, verlief die Krankheit für Menschen immer harmlos – sie können MKS aber verbreiten. Das Virus haftet an Kleidung, Schuhen und Händen und kann so leicht von einem betroffenen Betrieb in einen noch gesunden geschleppt werden. Auch Haustiere wie Hunde und Katzen können das Virus verbreiten, obwohl sie selbst nicht krank werden.

Tiere untereinander stecken sich über Kot und Urin und andere Körpersekrete an. Nach Ausbruch der Krankheit haben sie starke Schmerzen und bekommen Fieber. Im Maul, an den Klauen und am Euter bilden sich nussgroße Blasen, die große Mengen des Erregers enthalten.

Der Erreger ist ein sogenanntes Aphthovirus, das sehr widerstandsfähig ist. Es überlebt sowohl im Boden als auch im Wasser. Kälte kann ihm nichts anhaben: Sogar wenn es eingefroren wurde, ist es nach dem Auftauen weiter ansteckend. Hohe Temperaturen töten das Virus dagegen ab, weshalb pasteurisierte Milch bedenkenlos getrunken werden kann.

Weil MKS so ansteckend ist, erkranken innerhalb kürzester Zeit alle Tiere einer Herde. Die Seuche ist zwar nur in zwei bis fünf Prozent der Fälle tödlich, aber um eine Ausbreitung zu verhindern, werden alle Tiere eines Bestands getötet, sobald die Krankheit bei einem einzigen festgestellt wurde.

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