Fehlt nur noch, dass Markus Söder eine siebentägige Staatstrauer anordnet, so heftig ist der Atomschmerz, an dem Bayerns Ministerpräsident öffentlich leidet. Am Donnerstag baute er sich mit staatsmännisch besorgter Miene vor dem Kernkraftwerk Isar 2 bei Landshut auf. Fast hätte man ihm seine Pose abgenommen, wenn es nicht derselbe Söder gewesen wäre, der 2011 nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima am liebsten persönlich die bayerischen Atomkraftwerke abgeschaltet hätte. Weil Meinungsumfragen ihm aber seit jeher als politischer Kompass dienen, stilisiert er sich nun zum Vorkämpfer der Kernenergie.
MeinungEnde der Kernenergie:Söders Atomschmerz

Kommentar von Sebastian Beck
Lesezeit: 1 Min.

Am Wochenende präsentierte Ministerpräsident Markus Söder die Idee, das Atomkraftwerk Isar 2 in Landesregie weiterzubetreiben. Was für ein abstruser Vorschlag.

Isar 2:Mein Freund, der Reaktor
Das Kernkraftwerk Isar 2 in Essenbach wird nun endgültig abgeschaltet. Unser Autor ist nebenan aufgewachsen, für ihn war das KKI immer auch ein Symbol für Verlässlichkeit und Idylle. Erinnerungen an eine nukleare Jugend.
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