Faulige, feuchte Luft galt lange als Ursache vieler Krankheiten. Malaria trägt diesen medizinischen Irrglauben im Namen: er leitet sich ab von mal'aria, was auf Italienisch schlechte Luft bedeutet. Mittelalterliche Mediziner legten Sümpfe trocken, zufälligerweise war das effektiv. Denn aus Sümpfen kommen zwar keine giftigen Winde, aber Stechmücken, die auf feuchten Flächen brüten. Als der Tropenmediziner Ronald Ross im Jahr 1897 die Anopheles-Mücken als Überträger des Malaria verursachenden Plasmodium-Parasiten identifizierte, hatte das Sumpffieber schon eine lange Geschichte hinter sich. Den alten Ägyptern etwa galt Malaria vor 3000 Jahren als Fluch der Götter. Heute lässt sich die Tropenkrankheit behandeln. Therapien und Chemoprophylaxe mit Medikamenten wie Chloroquin haben natürliche Wirkstoffe wie Chinin größtenteils ersetzt. Aber während es in Deutschland nur noch die von Reiserückkehrern aus den Tropen eingeschleppte "Flughafen-Malaria" gibt, sterben an ihr allein in Afrika jährlich fast 400 000 Menschen, besonders Säuglinge und Kinder. Nun hat das Unternehmen Biontech angekündigt, einen Impfstoff gegen Malaria entwickeln zu wollen, wie der Corona-Impfstoff soll er auf der mRNA-Technologie basieren. Der Start der klinischen Studie ist demzufolge für Ende 2022 geplant.
Aktuelles Lexikon:Malaria
Die jahrtausendalte Seuche hat sich bisher nicht ausrotten lassen.
Von Charlotte Geißler
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