MeinungNukleare Abschreckung:Wie sie lernten, über die Bombe zu reden

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Kommentar von Daniel Brössler

Lesezeit: 2 Min.

Lange wollte Berlin nichts von seinen Vorschlägen wissen: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (Mitte links) vor dem Modell eines Rafale-Kampfjets in Paris. (Foto: Pool/via REUTERS)

Deutschland hat in Zeiten von Donald Trump keine andere Wahl: Es muss mit Frankreich  ein ernsthaftes Gespräch über einen europäischen Atomschirm beginnen. Merz und Macron haben einen Anfang gemacht.

Er schon wieder. Über Jahre war das im Kanzleramt die Reaktion, wenn der französische Präsident wieder einmal versuchte, einen großen Wurf zu landen. Nicht erst Olaf Scholz, auch Angela Merkel ließ Emmanuel Macron gern erst einmal auflaufen, wenn er in der Öffentlichkeit große Ideen zur europäischen Verteidigung ausbreitete. Das galt für Macrons Forderung nach einer stärkeren europäischen Autonomie und erst recht für sein Angebot, über eine Europäisierung der französischen atomaren Abschreckung zu sprechen. Macron galt in Berlin als abgehobener Visionär. Sich selbst hielt man für nüchtern und realistisch. Unter vielen Gewissheiten hat Donald Trump auch diese zerstört. Macrons Angebot, über eine Ausweitung des französischen Atomschirms zu sprechen, ist eines, das die nächste Bundesregierung nicht länger ausschlagen kann.

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