Süddeutsche Zeitung

Lufthansa:Das Schlimmste kommt noch

Auch wenn der Chef wieder Zuversicht verbreitet: Der Belegschaft stehen schwere Zeiten bevor.

Von Jens Flottau

Lufthansa-Chef Carsten Spohr gab sich bei der Bilanzpressekonferenz seines Unternehmens betont optimistisch. Er musste mit 6,7 Milliarden Euro den größten Verlust der Konzerngeschichte verkünden, doch schon für das Frühjahr wird das Angebot ausgeweitet, und für alle Fälle hält sich die Fluggesellschaft bereit, im Sommer 70 Prozent der Vorkrisenkapazität anbieten zu können. Das Schlimmste liege nun hinter den Lufthanseaten, glaubt Spohr. Doch vor der Lufthansa liegt ein langer Weg der Transformation.

Es mag so sein, dass die unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie überwunden sind, wenn die Lage nicht doch noch eine Wende zum Schlechteren nimmt und Reisebeschränkungen länger erhalten bleiben, als Spohr glaubt. Und es ist wohl so, dass Lufthansa schneller reagiert und mehr gespart hat als gedacht. Aber es ist ungewiss, ob sie jemals an die erfolgreichen Zeiten der Vorkrisen-Boomjahre anschließen kann.

Lufthansa muss dauerhaft mit geringerer Nachfrage von Geschäftsreisenden klarkommen, die bislang knapp die Hälfte zum Umsatz beigesteuert haben. Videokonferenzen werden einen Teil der für die Airline lukrativen Reisen überflüssig machen. Deshalb müssen die Kosten runter; auf die Mitarbeiter kommen weitere Einschnitte zu.

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