Aktuelles Lexikon:Longierpeitsche

Dressurreiterin Charlotte Dujardin auf dem Pferd Imhotep. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Sie ist dazu gedacht, dem Pferd bei seinen Übungen schmerzfreie Hilfen zu geben. Außer natürlich: Sie gerät in die falschen Hände, etwa die der britischen Ex-Olympionikin Dujardin.

Von Christina Berndt

Wer mit Pferden arbeitet, reitet nicht nur auf ihnen. Er lässt sie manchmal auch an einer langen Leine, einer Longe, im Kreis um sich herum laufen. Manche Reiter tun das, wenn sie zu faul zum Reiten sind, andere, damit sich das Pferd ausbuckeln kann, bevor sie sich drauf setzen. Die Professionelleren aber longieren ihr Pferd, um es zu gymnastizieren: Es soll seine Hinterhand schwungvoller setzen, sich biegen und den Rücken öffnen. Schon die alten Griechen nutzten solche Übungen, die als Dressur auch unter dem Sattel möglich sind, um ihre Pferde für den Krieg wendig und gesund zu erhalten. Damit das Pferd korrekt im Kreis läuft, braucht man eine lange Peitsche. Anders als die britische Dressurreiterin Charlotte Dujardin prügelt man das Tier damit aber nicht, man wackelt mit der Schnur, schlägt sie auf den Boden oder berührt das Pferd allenfalls leicht damit. Ein Schlag mit der Longierpeitsche, deren Stab und Schnur mehrere Meter messen, kann dem Tier erhebliche Schmerzen zufügen. Dass man Pferde nicht schlägt, wussten übrigens auch schon die alten Griechen: Ein respektvoller Umgang mit den Tieren war laut Xenophon, eines Sokrates-Schülers, Voraussetzung für gegenseitiges Vertrauen und gute Zusammenarbeit. Im Krieg war das noch wichtiger als heute im Sport.

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