MeinungLiteratur:Wer weiße Männer aus den Bibliotheksregalen räumt, stellt womöglich zu spät fest, dass sie Alliierte waren

Kommentar von Felix Stephan

Lesezeit: 3 Min.

Wer gehört noch zum literarischen Kanon, wer nicht mehr?
Wer gehört noch zum literarischen Kanon, wer nicht mehr? (Foto: Arne Dedert/Arne Dedert/dpa)

Der Kampf um den literarischen Kanon ist in vollem Gange. Die autoritäre Rechte integriert Werke, die vom liberalen Lager als zu weiß, zu männlich, zu hetero suspendiert werden, in ihren eigenen Gegenkanon – auf Augenhöhe mit faschistischer Literatur.

Zum Prozess der Moderne gehörte immer auch die Inklusion. Je mehr Menschen wählen, arbeiten, ein eigenes Konto besitzen dürfen, desto eher gilt die demokratische Idee als verwirklicht. Im Falle des literarischen Kanons äußerte sich dieser Gedanke zuletzt in dem beharrlichen Bemühen, die überwiegend weiß und männlich besetzten Lektürelisten an den Schulen und Universitäten neu zu sortieren. Frisch kanonisierte Autoren wie die Büchner-Preisträgerin Emine Sevgi Özdamar, die vor allem im Ausland hoch gehandelte deutsch-japanische Schriftstellerin Yoko Tawada oder der im damals noch jugoslawischen Višegrad geborene Saša Stanišić erzählen von einem Deutschland, in dem Migranten die Kultur nicht nur adaptieren, sondern formen.

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