Beide Vizepräsidentschaftskandidaten in den USA, der Republikaner J. D. Vance und nun auch der Demokrat Tim Walz, haben ihre Vorliebe zu der koffeinhaltigen Zitruslimonade Mountain Dew bekannt. Sie teilen diesen Hang zu dem süßen Muntermacher mit einer erklecklichen Anzahl ihrer Landsleute: Mountain Dew, das von Pepsi vertrieben wird, rangiert unter den meistverkauften Softdrinks auf Platz fünf. Mit dem Bekenntnis senden beide eine hochpolitische Botschaft. Mountain Dew stammt aus Tennessee, Hillbilly-Land also. Das Rezept wurde dort 1940 von zwei Brüdern ersonnen. Sie wollten ihren Whiskey mit der Limo mischen. Mountain Dew ist das Slang-Wort für schwarz gebrannten Alkohol (die Prohibitionsjahre lagen nicht lange zurück). Der Softdrink wurde bald im ländlichen Amerika populär, ein Pepsi-Chef sprach später von einer Lebenseinstellung, die die Marke transportiere, unaufgeregt und lebenszugewandt, ein bisschen so, wie sich Amerikaner am liebsten sehen. Die Message der Mountain-Dew-Freunde Vance und Walz ist damit klar. Sie wollen sagen: Ich bin einer von euch und gehöre nicht zu den Soja-Latte schlürfenden Snobs von den Küsten, sondern zum wahren Amerika dazwischen.
Aktuelles Lexikon:Mountain Dew
Volksnahe Lieblingslimo beider Vizepräsidentschaftskandidaten im amerikanischen Wahlkampf.
Von Reymer Klüver
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