Das berühmteste Makeover der Geschichte geht so: Schmutzkittel ausgezogen, Holzpantinen abgestreift, Ascheflecken weggerubbelt - rein in das Glitzerkleidchen und die goldenen Pantöffelchen und lustig Hochzeit gefeiert mit dem Prinzen. Der Cinderella-Effekt also, man kennt ihn auch aus Vorher-nachher-Anzeigen für Hometrainer, Schlankheitsmittel, Nasenkorrekturen sowie aus der Umstyling-Folge von "Germany's Next Topmodel". Es ist keine Schande, optisch ein wenig glanzvoller und windschnittiger in der Zeit liegen zu wollen. Aber die Hoffnung schwingt natürlich mit, dass der Betrachter auch die innere Wandlung für vollzogen hält und gar nicht merkt, dass hinter der frisch verputzten Fassade immer noch das alte Aschenputtel steckt. Damit sind wir bei Friedrich Merz. Vorher: CDU-Bundesvorsitzender, Oppositionsführer. Nachher: Kanzler. So zumindest der Plan. Dazwischen liegt nach den Gesetzen des Märchens und der Werbung notwendig das Makeover, und das Ergebnis wurde am Dienstag im Konrad-Adenauer-Haus vorgestellt: das neue Partei-Logo. Rot ist jetzt Schwarz, Orange ist Türkis, die Deutschlandfahne ein aufstrebendes Balkendiagramm. Merz selbst wirkt politischen Beobachtern zufolge unverändert.
Aktuelles Lexikon:Makeover
Ein neues Erscheinungsbild alleine macht noch keinen Wahlsieg: das umgestaltete CDU-Logo.
(Foto: Kay Nietfeld/dpa)Eine Verwandlung, mal mehr, mal weniger wundersam. Die CDU macht sie gerade durch.
Von Tanja Rest
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