Süddeutsche Zeitung

Aktuelles Lexikon:Magnitude

Gibt die Wucht des Erdbebens an.

Von Marlene Weiß

Es gibt verschiedene Arten, Erdbeben zu vermessen. Einerseits die Intensität: Kann man das Beben spüren, bewegt es schwere Möbel, werden Gebäude beschädigt? Allerdings werden diese Werte je nach Entfernung vom Zentrum, Ausrichtung der Bruchzone und Beschaffenheit des Untergrunds unterschiedlich sein. Es gibt hingegen eine Messgröße, die allein von der auslösenden Plattenbewegung abhängt: Das ist die Magnitude, die jedem Erdbeben zugeordnet wird. Sie hängt eng mit der freigesetzten Energie zusammen. Eine der bekanntesten Magnitudenskalen ist die Richterskala, die heute aber kaum noch verwendet wird. Inzwischen wird für Erdbeben meist die Momenten-Magnituden-Skala genutzt, die den Vorteil hat, dass sie auch für starke Erdbeben geeignet ist. Aus den Seismometer-Daten berechnet man zunächst das seismische Moment: Je steifer der Boden, je größer die Bruchfläche, je weiter die Verschiebung der Platten, desto größer das Moment. Daraus wird die Momenten-Magnitude, kurz Magnitude abgeleitet. Weil die Skala logarithmisch ist, vervielfacht sich die Heftigkeit des Bebens mit jedem Punkt, um den die Magnitude zunimmt. Erdbeben mit einer Magnitude von weniger als 6 gelten noch als moderat, das Beben in Ostanatolien am Montag war mit einer Magnitude von 7,8 verheerend.

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