Aktuelles Lexikon:Leibwächter

Die vielen Leibwächter von Robert Fico in der Stadt Handlová, wo er gestern angeschossen wurde. (Foto: Radovan Stoklasa/dpa)

Ein Berufsstand, der seit der frühen Antike hochrangige Personen schützen soll.

Von Christoph Koopmann

Wer in der Öffentlichkeit steht, hat zuweilen auch Feinde. Das wusste schon Alexander der Große, der deshalb eine berittene Leibgarde beschäftigte, die ihn vor Attentaten schützen sollte. Heute sind Leibwächter seltener zu Pferde unterwegs, aber den Beruf gibt es immer noch. Sie begleiten hochrangige Politiker, andere Personen des öffentlichen Lebens oder beispielsweise gefährdete Kronzeugen aus der organisierten Kriminalität. In der Slowakei werden den Leibwächtern des Premiers Robert Fico gerade Vorwürfe gemacht, sie seien trotz Morddrohungen schlecht auf ein Attentat vorbereitet gewesen. Am Mittwoch wurde Fico angeschossen, als er gerade Bürgern die Hände schüttelte. In Deutschland werden beispielsweise der Bundeskanzler und die Bundesminister bei jedem Schritt in der Öffentlichkeit von Beamten des Bundeskriminalamts begleitet, in Zivil gekleidet, meistens in dunklen Anzügen. Weil in letzter Zeit einige Politikerinnen und Politiker angegriffen wurden, will das BKA bei Veranstaltungen mit erhöhtem Risiko jetzt mehr Personenschützer einsetzen, wie der Spiegel berichtet - und bis zur Bundestagswahl im kommenden Jahr 100 weitere Frauen und Männer für seine "Sicherungsgruppe" ausbilden.

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