Vor einigen Monaten ist ein Freund gestorben, der fast vier Jahrzehnte als Kulturjournalist tätig war und über die Kunst - ob enthusiastisch, abwägend oder kritisch - stets in seinem ganz eigenen Stil geschrieben hat. Berichtete er von Veranstaltungen, die ihn begeisterten, beendete er seine Kritik oft mit einem ironischen Imperativ: "Keine Ausrede gilt: hingehen!" Oder: "Anschauen quasi Pflicht!" Bis zuletzt war das Lesen von alter und neuester Literatur seine Leidenschaft, und so hat Hans Langwallner eine Bibliothek von mehr als 6000 Büchern hinterlassen.
Literatur:Das Zeug soll weg
Das Gedächtnis eines Menschen, einer Familie, eines Volkes: die Bücherwand, gerne auch leicht unübersichtlich.
(Foto: imago stock&people/imago stock&people)Ein Mann ist gestorben, aber niemand weiß etwas mit seiner Bibliothek anzufangen. Dies unterscheidet Freunde von Gewaltherrschern: Die kennen den Wert von Büchern. Leider.
Kolumne von Karl-Markus Gauß
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