Es gab da plötzlich dieses unschöne Wort, vor der Bundestagswahl 2021: Schlafwagen-Wahlkampf. Es kam per Giftpfeil aus Bayern, von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der sich gern selbstlos der Aufgabe angenommen hätte, an Armin Laschets Stelle Kanzlerkandidat der Union zu sein. Er warnte Laschet davor, per "Schlafwagen ins Kanzleramt" zu fahren. Hieß: Mehr Power, mehr Kante, mehr Ideen, sonst wird das nichts. Anders als damals bei der Union steht jetzt im bayerischen Landtagswahlkampf überhaupt nicht infrage, dass die CSU stärkste Kraft wird. Und doch hat sich Söder selbst in den Schlafwagen gelegt. Bayern solle bleiben, wie es ist, erklärt er immer wieder, vielleicht "ein bisschen besser" werden. So viel Ambition muss sein, immerhin. Nächster Halt Staatskanzlei bitte, zur weiteren Amtszeit. Aber reicht das?
Landtagswahl in Bayern:Basst scho!
Hat die Statur eines Landesvaters gewonnen: Markus Söder bei einer Kabinettssitzung im Ministerratssaal der Bayerischen Staatskanzlei. Im Hintergrund Florian Herrmann (CSU), Leiter der bayerischen Staatskanzlei.
(Foto: Matthias Balk/dpa)Die CSU regiert den Freistaat nicht schlecht, allerdings hat die Landesregierung wichtige Themen nur zögernd angepackt. Und Ministerpräsident Markus Söder hat sich vor der Landtagswahl an seinen Vize Hubert Aiwanger gekettet.
Kommentar von Johann Osel
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