Kuscheln, ach, bei diesem Begriff wird einem gleich ganz warm ums Herz. Man denkt an kalte Winterabende, in denen man sich mit Buch und heißem Tee unter eine Bettdecke, ja, genau, kuschelt. An kleine Kinder, die sich an einen schmiegen, aus einem Grundbedürfnis des Menschen heraus: sich nah zu sein, einander zu spüren. Der Körper reagiert augenblicklich auf diese Berührungen: Das Gehirn schüttet Botenstoffe wie Serotonin und Oxytocin aus, das wiederum in Frauenzeitschriften und Onlineratgebern gerne auch unter dem Schlagwort „Kuschelhormon“ firmiert, so sehr soll es beeinflussen, wie geborgen und wohl man sich fühlt. Zudem stärken Umarmungen das Immunsystem, wissenschaftlich erwiesen. Als Zeichen der Zeit muss man deshalb werten, dass es inzwischen „Kuschelpartys“ gibt, bei denen sich fremde Menschen in den Armen liegen, auf der Suche nach dem nächsten Serotonin-, dem nächsten Oxytocinkick. Seit Kurzem allerdings denkt man beim „Kuscheln“ auch an Bettina Wulff, weil die Bild-Zeitung sie laut Schlagzeile dabei abgelichtet hat, und zwar mit einem „Promi-Bodyguard“. Beim Anblick der Bilder wird ihr Ehemann, der frühere Bundespräsident Christian Wulff, vermutlich kein Oxytocin ausgeschüttet haben.
Aktuelles LexikonKuscheln

Form der Vertrautheit zwischen zwei Menschen, bei der die „Bild“-Zeitung gerade Bettina Wulff beobachtet hat. Und zwar nicht mit ihrem Mann, dem früheren Bundespräsidenten Christian Wulff.
Von Mareen Linnartz
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