Als die Pilgerväter 1620 nach zwei Monaten Atlantiküberquerung endlich bei Cape Cod in Nordamerika an Land gingen, stand der Winter bevor, und die mehr als 100 Auswanderer hatten kaum etwas zu essen. Einer viel erzählten Geschichte zufolge retteten Indigene die ausgehungerten Europäer mit Mais, erlegtem Wild und Kürbis. Diese Auswahl war kein Wunder, denn zumindest die Kürbisgewächse gedeihen ohne viel Zutun meist prächtig. Bei guter Versorgung mit Licht, Wasser und Nährstoffen liefern sie große Mengen an leuchtend gelben bis tief orangefarbenen Früchten. Die Pflanzen stammen aus Süd- und Mittelamerika, gelangten von da nach Norden und in der frühen Neuzeit schließlich nach Europa. Mittlerweile gibt es um die 800 Zuchtformen, neben den essbaren eine Vielzahl von ungenießbaren Zierkürbissen, die hierzulande in jüngster Zeit als herbstliches Deko-Objekt Karriere gemacht haben – wie auch die zu Fratzen geschnitzten Kürbisse, die mit der wachsenden Halloween-Begeisterung vor die Haustüren kamen. Auch die Gartenschau Blühendes Barock Ludwigsburg hat die Kürbiswelt für sich entdeckt und widmet ihr Jahr für Jahr eine Ausstellung. Mitte Oktober wird stets der schwerste Kürbis präsentiert – jetzt war es ein Exemplar mit 1152 Kilogramm. Falls der essbar ist, dann hätte er viele Pilgerväter und -mütter satt gemacht.
Aktuelles Lexikon:Kürbis

Ein aus Amerika stammendes Fruchtgemüse, das in der frühen Neuzeit nach Europa gelangte. Und enorme Größen erreichen kann.
Von Johanna Pfund

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