MeinungGeschichtsbild:Die beiden Koreas

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Von Lea Sahay

Blick auf die Frontlinie im Juni 1950, der linke Teil auf diesem Foto wird von Südkorea kontrolliert, der rechte im Hintergrund von den kommunistischen Einheiten.
Blick auf die Frontlinie im Juni 1950, der linke Teil auf diesem Foto wird von Südkorea kontrolliert, der rechte im Hintergrund von den kommunistischen Einheiten. (Foto: Charles Gorry/ASSOCIATED PRESS)

Das Land ist seit 1945 geteilt. Und die Menschen im Norden sind nun erneut in einem Konflikt gefangen, der nicht ihrer ist.

Sie können von Beobachtungsposten zu den Soldaten auf der anderen Seite spähen: Viel mehr Einblicke in das Leben ihrer einstigen Landsleute sind den Koreanern im Norden und Süden nicht geblieben, seit die USA und die damalige Sowjetunion das Land im Jahr 1945 teilten. Die Grenze verläuft entlang des 38. Breitengrades, gezogen durch ein Land, das bereits 1910 vom Kaiserreich Japan annektiert und jahrzehntelang als Kolonie ausgebeutet worden war. Als Japan kapitulierte, übernahmen die Siegermächte. Die Teilung riss Millionen Familien auseinander, die sich von 1950 an auf dem Schlachtfeld gegenüberstanden. Nordkoreanische Soldaten, unterstützt durch die Sowjets, marschierten im Juni in den Süden ein, internationale Truppen unter Führung der US-Amerikaner schlugen zurück, später griff China ein. Der Krieg endete 1953 ohne Friedensvertrag, mehr als vier Millionen Menschen starben. Bis heute gilt die Grenze als unüberwindbar. Tausend Nordkoreaner sollen jetzt zum Kampf in die Ukraine geschickt worden sein. Erneut sind Menschen aus diesem Land gefangen in einem Konflikt, den sie sich nicht ausgesucht haben.

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