Antisemitismus:Über Theateraufführungen darf nicht politisch entschieden werden

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Antisemitismus: Szene mit Symbolkraft? Die arabischstämmige Wahida (Magdalena Laubisch) wird im Stück "Vögel" von einer israelischen Soldatin (dargestellt von Anna Graenzer) bedrängt.

Szene mit Symbolkraft? Die arabischstämmige Wahida (Magdalena Laubisch) wird im Stück "Vögel" von einer israelischen Soldatin (dargestellt von Anna Graenzer) bedrängt.

(Foto: Jean-Marc Turmes/Metropoltheater)

In München wird das Stück "Vögel" nicht mehr aufgeführt nach Kritik jüdischer Studierender. Das ist ein großer Verlust. Denn über Kunst und ihre Grenzen muss offen gestritten werden.

Kommentar von René Hofmann

Die Freiheit der Kunst wird auch auf der kleinsten Bühne verteidigt. Das Münchner Metropoltheater ist so eine: Sein Saal bietet weniger als 200 Zuschauern Platz. Nun aber steht es im Mittelpunkt einer Debatte, die Wellen schlägt weit über die Stadt-, ja über die Landesgrenzen hinaus: Wo beginnt Antisemitismus? Was schürt Hass? Wer soll darüber entscheiden? Und welche Konsequenzen soll das haben? Es ist eine Debatte, die am Ende das Herz der Kultur tangieren könnte: ihre Unabhängigkeit. Und damit eine besonders sensible Stelle der Demokratie.

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