MeinungUSA:Ein Verdächtiger wird zum Volkshelden – was sagt das über das Volk und was über das Angebot an Helden?

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Kommentar von Kathrin Werner

Lesezeit: 3 Min.

Nach den tödlichen Schüssen auf den CEO von United Healthcare wird der Tatverdächtige in das Gerichtsgebäude von Blair County gebracht. (Foto: Benjamin B. Braun/dpa)

Viele Amerikaner sympathisieren mit dem Verdächtigen, der den Versicherungsmanager Brian Thompson erschossen haben soll. Das offenbart ein Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber Großkonzernen und ein vollständig verschwundenes Vertrauen in die Demokratie.

Mitten in Manhattan, maskiert und hinterrücks, erschoss ein Mann einen anderen Mann. Es war wie eine Hinrichtung, eine politische Tat. Der inzwischen festgenommene mutmaßliche Täter, ein junger Mann namens Luigi M., trug laut Ermittlern ein handgeschriebenes Manifest bei sich, in dem er Unternehmen anprangert, die „unser Land missbrauchen für immensen Profit, weil die amerikanische Öffentlichkeit es ihnen erlaubt hat, damit durchzukommen“. Das Opfer, Brian Thompson, war der Chef von United Healthcare, einem der größten Krankenversicherer der USA.

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