Klimaprotest:Als regierte in Deutschland die Automobile Steuerzahlerpartei

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Natürlich kann man die Polizei zur Razzia vorbeischicken, aber es gibt bessere Wege, sich mit Klima-Aktivisten und deren Anliegen auseinanderzusetzen. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Wenn schon die UN mahnen, Klima-Aktivisten besser zu schützen, dann läuft etwas falsch: Die Politik muss sich bei diesem Konfliktthema endlich etwas Besseres einfallen lassen als Abwertung und Razzien.

Kommentar von Meredith Haaf

Vor dreißig Jahren gab es mal kurz die Automobile Steuerzahlerpartei (ASP), sie hatte in München zeitweise sogar einen Sitz im Stadtrat und kämpfte für die Rechte der Autofahrer in Deutschland. Damals wurde viel über die ASP gelacht, wegen ihres skurril anmutenden Radikalismus im autofreundlichsten Land der Welt. Schon 2002 machte sie den Laden dicht, aber obwohl heute im Bund und in vielen Ländern die Grünen regieren, steht der Geist der Autofahrer- und Steuerzahlerpartei in robuster Blüte, wie diese Woche zu beobachten war: Eine schlecht begründete Großrazzia gegen die "Letzte Generation", diese überschaubare Vereinigung junger Menschen, die gewaltfrei gegen Autoverkehr kämpfen? ASP-hafter kann es kaum werden.

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