Teeren und Federn war im wilden Amerika des 18. Jahrhunderts eine brutale Form der Selbstjustiz. Sie traf Viehdiebe, echte und vermeintliche Banditen und gelegentlich auch bemitleidenswerte Steuereintreiber. Der Delinquent wurde mit heißem Teer übergossen, in Hühnerfedern gewälzt und davongejagt, sofern er die Tortur überlebte. Genau das hat der dritthöchste Mann der USA, der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, soeben als geeigneten Umgang mit Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom empfohlen. Der einflussreiche Demokrat hatte es gewagt, sich Donald Trump im Streit um die Entsendung von Soldaten nach Los Angeles zu widersetzen.
MeinungUSA:Trump und sein Hofstaat wählen die Sprache der Gewalt

Kommentar von Joachim Käppner
Lesezeit: 2 Min.

Hohe Politiker aus dem Lager des Präsidenten fordern, Kaliforniens demokratischen Gouverneur „zu teeren und zu federn“. Das ist mehr als kraftmeierndes Gepöbel. Wer so redet, verfolgt ein gefährliches Ziel.

Minnesota:Erschütterung in den USA nach Mordanschlägen auf demokratische Politiker
Ein als Polizist verkleideter Attentäter schießt mehrfach auf einen demokratischen Senator und seine Frau, fährt dann weiter zu einer Demokratin und erschießt sie und ihren Mann. Der flüchtige Täter hatte offenbar weitere Anschlagsziele.
Lesen Sie mehr zum Thema