Israel :Die Überlebenschancen der Geiseln in Gaza sinken täglich. Netanjahu wird seiner Verantwortung nicht gerecht

Lesezeit: 1 Min.

Angehörige und Freunde von israelischen Geiseln in Gaza demonstrieren in Haifa für ein Waffenstillstandsabkommen. (Foto: Ilia Yefimovich/dpa)

Der Verdacht drängt sich auf, dass der israelische Premier nicht das Nötige tun will, um den derzeitigen Krieg zu beenden.

Kommentar von Tomas Avenarius

Ein schräger Vergleich kann manchmal helfen, klarer zu sehen. Olaf Scholz hat auf Bitten von US-Präsident Joe Biden eingewilligt, den Berliner Tiergartenmörder gegen Häftlinge in russischen Gefängnissen auszutauschen. Der US-Journalist Evan Gershkovich, Nummer eins auf Washingtons Wunschliste, war die Geisel des Kreml: Wladimir Putin hatte ihn als angeblichen Spion verurteilen lassen, um einen Deal zu erzwingen. Der Tausch, bei dem noch weitere russische Spione freikamen, ist rechtlich und moralisch fragwürdig. Aber Biden und Scholz tragen Verantwortung für ihre Bürger: Praktische Politik findet nicht im Moral-Labor statt, sondern wird von Realitätssinn und Pragmatismus getrieben.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusKrieg in Nahost
:„Ich will nicht, dass er in Gaza bleibt, an diesem Ort des Bösen“

Yagev Buchshtab ist in Hamas-Gefangenschaft gestorben. Was fühlt seine Familie in diesen Tagen? Ein Treffen in Israel, wo ein neuer Geiseldeal in immer weitere Ferne rückt, weil es offenbar Streit gibt zwischen den wichtigsten Männern des Landes.

Von Tomas Avenarius

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: