Wenn die Nationale Stelle zur Verhütung von Folter nach Kontrollen in deutschen Gefängnissen ihre Prüfberichte vorlegt, geht es immer um Missstände in Hafträumen. Der Bericht für die JVA Augsburg-Gablingen, die Prüfer im August 2024 besucht haben, aber sticht heraus, in Quantität und Qualität der Vorwürfe: Gefangene, die nackt in sogenannte besonders gesicherte Hafträume geschlossen werden. Die nicht einmal eine Matratze erhalten, sondern auf dem harten Betonboden schlafen müssen. Und die teils viele Tage in den Einzelzellen fristen müssen, die eigentlich nur für Inhaftierte bereitstehen, die sich in akuten psychischen Ausnahmesituationen befinden.
MeinungBayern:Die Missstände in der JVA Gablingen sind das eine. Die im bayerischen Justizministerium sind das andere

Kommentar von Florian Fuchs
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Das Schreiben eines Abteilungsleiters im Bericht der Folterkommission zur JVA Gablingen zeigt: Dem Ministerium war wichtiger, Kontrollen zu verhindern, als die Missstände zu beseitigen.

Bericht zu Unterbringung von Häftlingen:Folterkommission kritisiert Zustände in JVA Gablingen – und den Justizminister
In der Affäre um angebliche Folter in der JVA Gablingen legt die Nationale Folterkommission ihren Prüfbericht vor: Es geht um den Verdacht der Täuschung, nackte Häftlinge und um das bayerische Justizministerium, das offenbar lange nicht an Aufklärung interessiert war.
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