Ein Jahr Krieg:Wie geht's dem Pazifismus? Schlecht

Ein Jahr Krieg: Samstagmittag in Berlin: Alice Schwarzer (links) und Sahra Wagenknecht begrüßen ihr Publikum.

Samstagmittag in Berlin: Alice Schwarzer (links) und Sahra Wagenknecht begrüßen ihr Publikum.

(Foto: Steffi Loos/Getty Images)

Eine ernst zu nehmende Friedensbewegung wäre in Europa dringend nötig. Aber das Angebot allzu vieler Protagonisten besteht vor allem aus ihnen selbst - wie am Samstag in Berlin zu sehen war.

Kommentar von Meredith Haaf

Ja, eine halbe Million Unterschriften stehen unter ihrem "Friedensmanifest". Ja, am Samstag kamen in Berlin viele Tausend Menschen zu ihrer Kundgebung für eine deutsche Friedensinitiative im Krieg Russlands gegen die Ukraine. Und ja, nach einem Jahr Krieg, der Tod und jedes nur denkbare weitere Leid in der Ukraine verursacht und der das Sicherheitsgefühl der Menschen in ganz Europa untergräbt, ist der zivilgesellschaftliche Einsatz für den Frieden nachvollziehbar. Er könnte sogar wichtig sein. In Deutschland aber geht derzeit eine unkonzentrierte Ego-Show als anschlussfähige Friedensbewegung durch, wie am Samstag am Brandenburger Tor zu besichtigen war. Wie ärgerlich, wie schade.

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