MeinungAfD-Kundgebung in Magdeburg:Alice Weidel instrumentalisiert den Anschlag für ihren Wahlkampf

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Kommentar von Jan Bielicki

Lesezeit: 2 Min.

Der Attentäter sei ein „Islamist voller Hass“, sagte Weidel bei einer Kundgebung nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt.
Der Attentäter sei ein „Islamist voller Hass“, sagte Weidel bei einer Kundgebung nur wenige hundert Meter vom Tatort entfernt. (Foto: Axel Schmidt/REUTERS)

Wider besseres Wissen behauptet die AfD-Chefin, der Täter von Magdeburg sei ein Islamist. Ein bisschen Demut hätte selbst einer Rechtsaußen-Politikerin gut angestanden.

Was Taleb al-A. letztlich zu seiner blutigen Amokfahrt durch den Weihnachtsmarkt von Magdeburg gebracht hat, weiß niemand genau – womöglich nicht einmal der Attentäter selbst. Paranoider Wahn? Frustriertes Geltungsbedürfnis? Ein antimuslimischer Extremismus, der sich zum tödlichen Hass steigerte? Oder eine Kombination all dieser am Ende mörderischen Faktoren? Was ihn wirklich trieb, werden Polizeiermittler, Psychologen und schließlich Richter herauszufinden haben. So gut wie ausschließen lässt sich nach allem, was von seinen Auslassungen in den sozialen Medien bekannt ist, aber ein Motiv: dass der Todesfahrer ein Islamist war. Das war er ziemlich sicher nicht.

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Anschlag in Magdeburg
:Drei Minuten

Freitagabend in Magdeburg, nur ein Hauch liegt zwischen der weihnachtlichen Vorfreude und dem Grauen. Was hat Taleb al-A. angetrieben, in eine Menschenmenge zu rasen? Für die Ermittler ist es ein Rätsel. Für andere kein Grund, mit dem Zündeln zu warten.

SZ PlusVon Lena Kampf, Christoph Koopmann, Iris Mayer, Sara Simons, Jana Stegemann und Lina Verschwele

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