MeinungBundestagswahlkampf:Das C im Namen der Christdemokraten beginnt zu wackeln

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Kolumne von Heribert Prantl

Lesezeit: 4 Min.

Proteste in Köln gegen CDU-Chef Friedrich Merz, der für seine Migrationspolitik auf Stimmen der AfD setzte. (Foto: Oliver Berg/dpa)

Die Kirchen achten auf die Brandmauer zur AfD. Die Merz-CDU tut das nicht mehr.

Die CDU befindet sich nicht nur im Wahlkampf. Sie befindet sich im Stadium der Umwandlung. Friedrich Merz, der Parteichef, Fraktionschef und Kanzlerkandidat, verwandelt das „C“ im Parteinamen in ein „K“: Aus der Christlich Demokratischen Union wird eine KDU, eine Konservativ Demokratische Union. Und als Kern des konservativen Gemüts identifiziert Merz die Sehnsucht danach, Migranten abzuweisen und rauszuschmeißen – zumindest diejenigen, aus denen Deutschland keinen Mehrwert ziehen kann. In dieser Sehnsucht rumoren auch die Gespenster, die Seehofer und Söder, Spahn und Merz immer wieder rufen und gerufen haben. Merz gibt mit Tremolo den Lautsprecher für „Volkes Stimme“. Er liebt es, Ängste zu befeuern, die in den Geflüchteten vor allem Konkurrenten für Zahnarzttermine und Täter von Gruppenvergewaltigungen sehen. Damit rückt er maximal ab von dem, was die Kirchen als christliches Menschenbild beschreiben.

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