MeinungRepublik Moldau:Sie kommen mit ihren Worten

Kolumne von Karl-Markus Gauss

Lesezeit: 4 Min.

Was verstehen diese Tauben in der moldauischen Hauptstadt Chișinău?
Was verstehen diese Tauben in der moldauischen Hauptstadt Chișinău? (Foto: Sergei Grits/AP)

In der Vielsprachenrepublik Moldau verständigt man sich allgemein auf Rumänisch und Russisch. Doch nun wird wieder die Sprache in den Dienst der Machtpolitik genommen.

Mir war schon so viel von ihnen erzählt worden, dass ich vor einigen Jahren selbst herausfinden wollte, was es mit den Gagausen auf sich hat. Im Süden der Republik Moldau bewohnen sie ein Gebiet, in dem ihnen 1994, als sich der junge Staat gleich mit inneren Konflikten und äußeren Gefahren zu beschäftigen hatte, eine weitreichende Autonomie zugestanden wurde. Wer in Moldau unterwegs ist, wird bemerken, dass dort die Mehrheit der Bevölkerung Rumänisch und eine große Minderheit Russisch spricht, aber in den Dörfern und einzelnen Kleinstädten auch viele Bulgaren, Ukrainer, sogar Polen, Tataren und Belarussen leben. Viel größer ist die über das ganze Land verstreut lebende Volksgruppe der Roma, und noch größer die der Gagausen, die im "Gagauz Yeri", dem "Land der Gagausen", 170 000 Menschen stellen.

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