Aktuelles Lexikon: Was ist Ozon?

So hat sich die Ozonschicht zwischen September 2006 und Juni 2013 verändert. (Foto: NASA/dpa)

Ein Molekül, das dem Menschen schadet – oder ihn schützt. Zum Beispiel als Schicht in der Stratosphäre, die heute auch als bestes Beispiel für globalen Klimaschutz gilt.

Ozon ist ein Molekül, das aus drei Sauerstoffatomen besteht (O₃). Je nachdem wo man es findet, schützt oder schadet es. Im Sommer steigen die Ozonwerte in Bodennähe oft bedenklich. Das Gas kann die Atemwege reizen und wirkt in hohen Dosen toxisch. Weit oben in der Stratosphäre, in gut 30 Kilometer Höhe, schützt jedoch eine Schicht aus Ozon die Erdoberfläche vor UV-Strahlung. Ohne diese Schutzschicht würde es das Leben, wie wir es heute kennen, vermutlich nicht geben. Seit den Achtzigerjahren zeigen Messungen, dass diese Schutzschicht ausdünnt, insbesondere in Nähe der Erdpole. Schnell waren Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) als Ursache ausgemacht, diese Verbindungen zersetzen Ozon. Seitdem diese Stoffe verboten wurden, erholt sich die Ozonschicht wieder – was heute als Paradebeispiel für erfolgreichen globalen Umweltschutz gilt. Die Ozonschicht ist außerdem eine von zwei „planetaren Belastungsgrenzen“, die der Mensch bisher noch nicht übertreten hat. Das Konzept der Belastungsgrenzen ersann der schwedische Resilienzforscher Johan Rockström, um den Zustand der Erde hinsichtlich neun zentraler Prozesse zu beschreiben, die die Widerstandsfähigkeit des Planeten regulieren. Der Idee nach liegt innerhalb jener Grenzen der sichere Handlungsspielraum der Menschheit im Ökosystem Erde. Laut einem neuen Bericht einer Gruppe um Rockström gelten sieben Belastungsgrenzen inzwischen als übertreten, der Gesundheitszustand der Erde verschlechtere sich massiv.