Erderwärmung:Der Klimaschutz ist zum Kulturkampf verkommen. Da lacht die fossile Industrie

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Mit dem Lastenradfahrer verbinden viele inzwischen den abgehobenen Städter, der sich in seiner Ökoblase eingerichtet hat. (Foto: Carsten Koall/dpa)

Das Schicksalsprojekt der Menschen ist zur Frage des persönlichen Lebensstils geschrumpft. Aber diese Polarisierung lässt sich überwinden: Indem sich das richtige Verhalten wirtschaftlich lohnt – für jeden Einzelnen.

Kommentar von Christoph von Eichhorn

In den vergangenen Tagen ließ sich beobachten, wie gut das menschliche Gehirn im Verdrängen ist. Sehr wahrscheinlich erlebt die Welt gerade den heißesten Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, wenn nicht gar seit Tausenden Jahren. In den Golfstaaten kletterten die Temperaturen auf mehr als 60 Grad im Schatten, in China setzten Fabriken wegen der Hitze die Produktion aus. In den USA nahmen zwei Hitzewellen das Land von Ost und West in die Zange, es gab Tote. Doch als etwa kürzlich die Republikaner zu ihrem Parteitag zusammenkamen, war all das kein Thema. Der Klimawandel kommt in ihrem Parteiprogramm nicht vor. „Wir werden BOHREN, BABY, BOHREN“, heißt es stattdessen, Öl, Gas und Kohle sollen fließen – eine Blaupause zur Verschärfung der Klimakrise. Und das, obwohl sich auch die Mehrheit der Amerikaner wegen der Erderwärmung sorgt.

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