Aktuelles Lexikon:COP 26

In dieser Woche treffen sich in London Vertreter von mehr als 50 Ländern, um auszuloten, wo mögliche Kompromisslinien der nächsten Weltklimakonferenz liegen könnten.

Von Kassian Stroh

Die Welt der Diplomatie ist voller Abkürzungen, deren Sinn nur wenige Eingeweihte kennen. Im November findet in Glasgow die COP 26 statt, im Allgemeinen wird dann aber eher von "UN-Klimagipfel" oder "Weltklimakonferenz" die Rede sein. Auch wenn sich dort Tausende Diplomaten, Lobbyisten und Journalisten tummeln werden, so ist die COP 26 formal nur das Treffen jener 197 Staaten, die der United Nations Framework Convention on Climate Change beigetreten sind, der UN-Klimarahmenkonvention, die 1992 geschlossen wurde. COP steht für "Conference of the Parties", diesmal treffen sich die Vertragsstaaten zum 26. Mal. Von den jährlichen COPs sind viele weitgehend ohne Ergebnis und daher nicht im Gedächtnis geblieben. Wichtig aber war die COP 3 im Jahr 1997 in Kyoto, da wurde die eher allgemein gehaltene Konvention im sogenannten Kyoto-Protokoll mit konkreten Zahlen und Regeln unterfüttert. Oder auch die COP 21 vor sechs Jahren in Paris - damals einigten sich die Staaten darauf, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Schön formulierte Ziele sind das eine, konkrete Maßnahmen, die Geld kosten oder Einschränkungen mit sich bringen, sind das andere. Um Letztere wird es bei der COP 26 gehen. Und da die Verhandlungen auf solchen Konferenzen nie bei null beginnen, gibt es unzählige Vorbereitungsrunden: An diesem Montag und Dienstag treffen sich in London Vertreter von mehr als 50 Ländern, um auszuloten, wo mögliche Kompromisslinien der COP 26 liegen könnten.

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