Das bayerische Kultusministerium verweigert einer Klimaaktivistin die Zulassung zum Lehramt unter anderem deshalb, weil sie etwa gegen die Autoschau IAA als „ein Symbol für Profitmaximierung auf Kosten von Mensch, Umwelt und Klima“ protestiert hat. Das Wort Profitmaximierung sei, so die Behörde, den „Begrifflichkeiten der kommunistischen Ideologie“ zuzuordnen. In „Das Kapital“ beschreibt Karl Marx in der Tat das Prinzip der Maximierung: „Das Kapital entzieht sich aber einer Sphäre mit niedriger Profitrate und wirft sich auf eine andre, die höheren Profit abwirft.“ Allerdings beschreiben die Wirtschaftswissenschaften, unabhängig von verblassten sozialistischen Lehren, die Gewinnmaximierung als ein oft vorherrschendes Unternehmensziel. Dieses berge aber, wenn zu offensiv praktiziert, Risiken wie Verärgerung der Kunden und der Belegschaft. Und Papst Franziskus hat in der Enzyklika „Laudato si'“ verkündet, „die Prinzipien der Profitmaximierung“ dienten einem „System, das dazu neigt, jeglichen Kontext und Auswirkung auf die Menschenwürde und die Umwelt zu ignorieren“. Aber womöglich wäre der Papst ja ebenfalls ungeeignet für den Schuldienst im frommen Bayern.
Aktuelles Lexikon:Profitmaximierung

In Firmen ein oft vorherrschendes Unternehmensziel, das zu kritisieren in Bayern aber zum Ausschluss vom Staatsdienst führen kann.
Von Joachim Käppner
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