Aktuelles Lexikon:Peinlichkeit

Ach, was ein Held: Kit Harington, hier mit Emilia Clarke, gibt Jon Snow im Mittelalter-Fantasy-Epos "Game of Thrones". (Foto: Helen Sloan/AP)

Ausdruck großen Unbehagens, das vor allem Teenager ihren Eltern entgegenbringen. Und vor dem sich auch „Game of Thrones“-Star Kit Harington fürchtet.

Von Johanna Pfund

Noch ist Kit Harington gefeit davor, von seinen Kindern als „peinlich“ bezeichnet zu werden. Sind die beiden doch erst ein und drei Jahre alt, und in diesem Alter himmeln die Mädchen und Buben ihre Eltern an, solange diese ihnen ihren Willen lassen. In zehn Jahren könnte das anders werden, denn Teenager halten in der Öffentlichkeit am liebsten Abstand zu den peinlichen Eltern, was dazu führt, dass man die Kinder nach der Party abholen, jedoch das Auto nur um die Ecke parken und keinesfalls aussteigen darf. Der Schauspieler Harington, Held der ausgerechnet von Teenagern geliebten und als „iconic“ bezeichneten Fantasy-Serie „Game of Thrones“, fürchtet sich vor diesem Moment, das hat er kürzlich in einem Interview preisgegeben. Seine Kinder, so seine düstere Vorahnung, werden ihn und seine Frau wie Filmpartnerin Rose Leslie nur peinlich – oder wie es derzeit heißt: „cringe“ – finden. Das Adjektiv leitet sich ab von Pein, Synonym für enormes Unbehagen oder Schämen. In dem Wort steckt das lateinische poena – Buße, Strafe oder Qual. Zu einer Qual wird „Game of Thrones“ eigentlich nur, wenn man alle acht Staffeln am Stück ansehen muss. Vielleicht hat Kit Harington das Glück, dass ihn seine Kinder in der Rolle nicht peinlich oder „cringe“, sondern „iconic“ finden.

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