Wenn es um sexualisierte Gewalt gegen Kinder geht, dann kochen die Emotionen seit jeher hoch. "Wegschließen und zwar für immer", forderte der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, als 2001 eine Achtjährige vergewaltigt und ermordet worden war. "Todesstrafe für Kinderschänder" war einer der Wahlsprüche der rechtsextremistischen NPD. Und wer erlebt, wie kaltschnäuzig manche Täter reagieren, die vielleicht nicht den Körper, aber doch die Seele eines Kindes getötet haben, der kann die Wut und Verzweiflung der betroffenen Eltern und auch den Ruf nach härteren Strafen nachvollziehen.
Kinderpornografie:Ein Gesetz, das am Leben vorbeigeht
Nach den neuen rigiden Strafvorschriften müssen sogar Opfer belangt werden, die zur Dokumentation Fotos an die Polizei geben. Das ist absurd.
Kommentar von Annette Ramelsberger
Kinderpornografie:"Pervers ist es, was der Gesetzgeber da verlangt"
Es gab natürlich Applaus, als der Bundestag vor einem Jahr das Strafrecht gegen Kinderpornografie verschärfte. Das Ergebnis: Staatsanwälte müssen jetzt ermitteln, selbst wenn sie sehr genau wissen, dass sie immer häufiger auch die Falschen treffen.
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