Dem serbischen Präsidenten kommt das, was sich Montag im Norden Kosovos abspielte, sichtlich anders als ungelegen. Da liefern sich Demonstranten, radikale Angehörige der dortigen serbischen Minderheit, Straßenschlachten mit Nato-Soldaten, es gibt auf beiden Seiten Schwerverletzte - und anschließend kann sich Aleksandar Vučić öffentlich als besorgter Friedensstifter präsentieren und an die internationale Gemeinschaft appellieren, sie möge doch endlich die kosovarische Regierung, die diese Ausschreitungen provoziert habe, "zur Vernunft rufen". Von den Massenprotesten im eigenen Land gegen Vučić redet seither kaum noch jemand.
Kosovo:Am Rand einer neuen Krise
Serbische Protestierende beim Zusammenstoß mit Nato-Soldaten der Kfor Ende Mai in Kosovo.
(Foto: LAURA HASANI/REUTERS)Der Konflikt zwischen Belgrad und Pristina verschärft sich wieder. Das Kalkül von EU und USA geht hier nicht auf.
Kommentar von Tobias Zick
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